Hans Musi
Anna Anderluh: Gesang, Kastln
Helgard Saminger: Flöte, Synthie, Melodika
Clemens Sainitzer: Cello
Julian Preuschl: Beatbox, Trompete, Ausdruckstanz
Wild, kantig und rotzfrech – und das mit Qualität.
Zwei Mädchen hüpfen auf der Bühne im Pyjama herum und machen Musik, und dann ist da auch noch dieser Marder.. Was soll das? Ist das Kunst? Muss mir das gefallen?
Hans stülpen ihren persönlichen Wahnsinn von innen nach außen und sublimieren ihn durch ihren Humor, während sie aber nicht abheben und auf einer höheren Stufe in der Luft segeln, sondern am Boden bleiben und einen ganz lässig, uniformiert in ihrem Pyjama, auffordern: „Come as you are, fühl dich wie zuhause, denn wir tun das auch!“und die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum verschwimmen lassen.
Im besten Fall ist die Frage, ob denn das jetzt Kunst oder Musik war, ob einem das gefallen muss, oder was dieser Dadaismus soll, obsolet, denn man ist von diesen Kategorisierungen befreit und weiß, dass nichts irgendetwas sein muss und vor allem,dass man auch selbst nicht immer Jemand sein muss.
Das Vierergespann kreiert einen ungewöhnlich frisch unkonventionellen Sound, der sowohl zum aufmerksamen Zuhören, aber auch zum extatischen Tanzen anregt. Hans schafft auf eigensinnige, schräge Art und Weise mit jedem Song ein Klanguniversum unterschiedlicher Akzentuierungen. Mit einem Augenzwinkern werden hier unterschiedlichste Musikrichtungen durch den Kakao gezogen, wobei weder die österreichische Jazzszene, noch die Fm4 Kultur, Hip Hop, die österreichische Volksmusik, das Musical oder Ethno Music verschont bleiben.
Was HANS zu ihrem Programm machen, ist die Freiheit, genau das zu tun, wozu man gerade Lust hat – und das unbeirrt, aktionistisch, kompromisslos und jedem auch nur möglichen Mainstreamgeschmack so richtig schön zuwiderlaufend.Eine bestimmte stilistische Verortung der Musik von HANS kann man getrost sein lassen, denn der stilistische Mix, den die zwei auf der Bühne in bunte Pyjamas gekleideten Protagonistinnen darbieten, ist der wohl wildeste und bunteste, den man in letzter Zeit gehört hat. Anna Anderluh und Helgard Saminger, die beide ursprünglich eigentlich aus dem Jazz stammen, verbraten in ihrem Sound auf eine sehr eigene Art so ziemlich alles: Punk, Pop, Rock, Jazz, Neue Deutsche Welle, Musical, Hip-Hop, Kammermusik, Volksmusik und vieles mehr.
www.hansmusi.at
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